Geozone Asien
Vielfältige Tier- und Pflanzenwelt
Vielfältige Tier- und Pflanzenwelt
Ewiges Eis, große Steppen- und Waldflächen, tropischer Regenwald und riesige Gebirge: Asien, der größte der Kontinente, beherbergt ganz unterschiedliche Klima- und Vegetationszonen. Dementsprechend vielfältig ist die Flora und Fauna. So sind auch die Bedrohungsursachen in der asiatischen Tier- und Pflanzenwelt der einzelnen Ökozonen und Regionen sehr unterschiedlich. Der Klimawandel beeinflusst insbesondere die nördlichen Gebiete der Taiga, aber auch die großen Steppenregionen Zentralasiens. Insbesondere die tropischen Wälder Süd-Ostasiens mit faszinierenden, sehr seltenen Tierarten stehen durch massive Rodung unter enormem Druck. Häufig gibt es auch Mensch-Tier-Konflikte und eine unkontrollierte Bejagung.
Kernstück des Parkbereichs Asien ist das sanierte Elefantenhaus mit der Asiatischen Elefantenherde. Ein weiteres prägnantes Gebäude und wichtiger Teil der Geozone ist die Dschungelwelt. Die charismatischen Schneeleoparden, der Kleine Panda und der Mishmi-Takin sind Repräsentanten der asiatischen Bergwelt. Der Sibirische Tiger entstammt dem borealen Nadelwald und ist eine weitere hochbedrohte Großkatzenart. Mit der Asiatischen Savanne und der Mongolischen Steppe erlebt der Besucher zwei ganz unterschiedliche Ökozonen mit den jeweils daran angepassten Huftierarten. Das dazugehörige Jurtendorf bietet passenden Raum für edukative Angebote.
Die Dschungelwelt ist für die umfassende Komplett-Sanierung bis auf weiteres geschlossen.
Im Dezember 2018 wurde der neu gestaltete Besucherbereich im Orang-Utan-Haus erstmals für Besucher*innen zugänglich gemacht, in dem auch die Drills zuhause sind. Mit den Umbauten verwandelte Hellabrunn den Besucherraum in einen informativen Edukations- und Bildungsbereich, in dem die bedrohten Primatenarten und ihre jeweiligen Lebensräume mit Hilfe von aufwendig gestalteten Infotafeln, interaktiven Elementen und zahlreichen Anschauungsobjekten, dem Besucher*innen näher gebracht werden.
Das besondere an der neuen Besucherhalle ist außerdem die Gestaltung des Innenraumes, welche dem tropischen Regenwald, der Heimat der Primaten, nachempfunden ist. Teil des Edukationskonzeptes ist neben der Vorstellung der beiden bedrohten Tiere und ihrer Besonderheiten, auch das Kennenlernen der Ursachen für die Bedrohung des Regenwaldes und das Aufzeigen von Beiträgen, die jeder Einzelne zum Erhalt der Regenwälder leisten kann. So können Besucher an einer Ausstellungswand herausfinden, auf welche Produkte sie zum Wohle der gefährdeten Affenarten besser verzichten sollten.
Auch werden die beiden Artenschutzprojekte vom Verein „Rettet den Drill“ und der Zoologische Gesellschaft Frankfurt (ZGF) vorgestellt, die der Tierpark seit vielen Jahren unterstützt. Das altbekannte Aquarium in der Mitte der Besucherhalle wurde neugestaltet und mit asiatischen Fischen in das Gesamtkonzept integriert.
Selbstverständlich kamen auch die tierischen Bewohner nicht zu kurz. Viel Neues zu entdecken gab es vor allem für die Orang-Utans auf ihrer umgestalteten Außenanlage, die unter anderem um vielseitige Klettereinheiten ergänzt wurde. Dazu gehörte beispielsweise die Konstruktion von neuen Rückzugsorten mit rundum Ausblick über die ganze Anlage.
Das komplett sanierte historische Elefantenhaus erfüllt alle Anforderungen einer modernen, artgerechten Elefantenhaltung. Damit hat München eine der modernsten Elefantenhaltungen Europas. Rund 1.000 Quadratmeter bietet das Haus den Elefanten mit einer weitläufigen Freilauffläche sowie acht Boxen und einem Badebecken.
Die Gestaltung des Elefantenhauses ermöglicht ein flexibles Tiermanagement. Jede Innenbox hat einen Außenzugang und ist zudem mit anderen Boxen und der Freilauffläche im Haus verbunden. Auch die Außenanlagen sind so gestaltet, dass es keine Sackgassen gibt. Pflanzinseln bieten einen Sichtschutz vor Artgenossen und Besuchern. In einem 90 Quadratmeter großen und mehr als drei Meter tiefen Badebecken mit Strömungsdüsen können die Elefanten auch im Haus baden gehen. Da Elefanten ihre Nahrung von Schmutz reinigen, gibt es hier außerdem ein spezielles Futterwaschbecken. Sand für die Hautpflege, harter Belag zur gleichmäßigen Abnutzung der Fußsohlen und Gummiboden zur Schonung der Gelenke: mit den unterschiedlichen Bodenbelägen ist eine wichtige Gesundheitsvorsorge in der Elefantenanlage bereits enthalten.
Auch für die Sicherheit der Tierpfleger wurden Vorkehrungen getroffen. Während bisher im direkten Kontakt mit den Elefanten gearbeitet wurde, geht die Entwicklung heute zum sogenannten „geschützten Kontakt“. Dabei arbeiten die Tierpfleger z.B. beim Medical Training mit den Elefanten über eine sichere Absperrung. Das neue Elefantenhaus ermöglicht mit seiner innovativen Innenanlage mit zwei Trainingsboxen auch in Hellabrunn den schrittweisen Übergang zu dieser Elefantenhaltung im geschützten Kontakt.