Nordamerikanischer Waschbär
Procyon lotor
- FamilieKleinbären (Procyonidae)
- LebensraumWaldgebiete und Savannen in Wassernähe, Sumpfgebiete
Freche Allesfresser
Da der Waschbär nicht sonderlich gut sieht, helfen ihm sein Geruchssinn und sein Tastsinn bei der Nahrungssuche. Neben Pflanzen und Früchten verspeist der Allesfresser auch Eier, Fische und kleine Wirbeltiere. Nicht selten sucht er auch in Mülltonnen nach Fressbarem und kommt somit durchaus in Siedlungen vor. Daher wird er als sogenannter „Kulturfolger“ bezeichnet.
Neuling in Deutschland
Heimisch ist der Waschbär eigentlich in Nordamerika. Doch schon lange bevölkert er auch Deutschland – teilweise wurden Waschbären gezielt ausgesetzt, um die heimische Vielfalt zu bereichern, oder aber sie entkamen aus Pelzfabriken. Durch die gute Anpassungsfähigkeit und das Fehlen von Fressfeinden, wie es Puma und Jaguar in seiner Heimat sind, steigt die Anzahl von Waschbären schnell an. Somit gilt der Waschbär als „invasive Art“ und das nicht nur in Deutschland, sondern auch in Teilen Europas, sowie in Japan. Das Problem von invasiven Arten ist, dass sie Einfluss von unvorhersehbarem Ausmaß auf die heimische Natur nehmen. So konkurriert der Waschbär mit anderen Raubtieren, wie Fuchs, Dachs und Iltis, um die Nahrung. Da der Waschbär in Baumhöhlen lebt, verdrängt er verschiedene Vogelarten von ihren Nistplätzen und plündert nicht selten die Eier aus den Vogelnestern. Um zu verhindern, dass eine invasive Art überhandnimmt und heimische Arten darunter leiden, muss die Verbreitung kontrolliert werden. Hierfür hat die Europäische Kommission für die Haltung und die Zucht invasiver Arten strenge Vorschriften bestimmt.
Er tastet nach seiner Beute, wie z.B. Fisch, mit Drehbewegungen der Pfoten, wodurch es wirkt als würde er seine Beute waschen – So kam der Waschbär zu seinem Namen.
Zu den „Invasiven Arten“, wie es der Waschbär ist, zählen nicht nur Tiere, sondern auch Pflanzen und Pilze.