Es gibt erfreulichen Zuwachs in der Hellabrunner Polarwelt: Das kleine Mähnenrobben-Weibchen „Xana“.
Am Hauptbecken der Mähnenrobben wurde zudem mit Unterstützung des Hellabrunner Förderkreises eine hochmoderne Beschattungsanlage installiert, die die Tiere vor zu intensiver Sonneneinstrahlung schützt. In den letzten Wochen ist in der Polarwelt Hellabrunns viel passiert:Während sich die beiden Mähnenrobben-Bullen Pepe und Howie seit einigen Tagen wieder im Hauptbecken der Anlage tummeln, spielen sich im gegenüberliegenden Mutter-Kind-Becken der Polarwelt höchst possierliche Szenen ab. Dort hält sich derzeit noch Mähnenrobben-Weibchen Loreen mit ihrem neugeborenen Jungtier „Xana“ auf, welches Ende Juli im rückwärtigen Bereich der Polarwelt auf die Welt kam. Das weibliche Jungtier brachte bei seiner ersten veterinärmedizinischen Untersuchung bereits ein Gewicht von 13,5 kg auf die Waage. Das Jungtier macht unter Aufsicht der Mutter, die 2016 aus dem Wiener Tiergarten Schönbrunn nach München kam, seine ersten Erfahrungen mit dem nassen Element. Vater Pepe muss sich noch ein wenig gedulden, bis die ganze Gruppe wieder im Hauptbecken der Mähnenrobben vereint ist.
Dr. Hanspeter Steinmetz, stv. zoologischer Leiter und Tierarzt in Hellabrunn, freut sich mit zahlreichen Hellabrunn-Gästen über den Zuwachs in der Polarwelt: „Die kleine Mähnenrobbe entwickelt sich gut und ist sehr aktiv. Wird sie hungrig, macht sie ihre Mutter lautstark auf sich aufmerksam. Im Mutter-Kind Becken können Tierparkgäste Xanas erste Schwimmversuche beobachten, momentan sind die beiden jedoch noch viel im Innenbereich. Mutter und Jungtier dürfen sich regelmäßig ins Robbenhaus zurückziehen, wo sie vor Besucherblicken und ihren Artgenossen ungestört sind und sich die Bindung zwischen ihnen weiter festigen kann.“, erklärt der Veterinär.
Artenschutz für Mähnenrobben
Die Geburt der kleinen Mähnenrobbe ist ein wertvoller Beitrag für das Europäische Erhaltungszuchtprogramm (EEP), welches die Population dieser Tierart in menschlicher Obhut sichert. Aufgrund weniger weiblicher Geburten in den letzten Jahren sind Im Moment nur etwa 200 Tiere im Bestand des EEP. Auch wenn Mähnenrobben derzeit in ihrem natürlichen Habitat, den Küsten und Inseln rund um Südamerika, als nicht gefährdet gelten, müssen die aktuellen Bestände gemonitort und geschützt werden. Mähnenrobben wurden wegen ihres Fleischs, Öls und ihrer Häute kommerziell bejagt, was zu einer drastischen Reduktion der Bestände führte, die sich bis heute nicht erholt haben. Gegenwärtig ist eine kommerzielle Jagd nicht erlaubt, es werden aber immer wieder Tiere gewildert oder landen als Beifang in Fischernetzen. Die Mähnenrobben im Tierpark Hellabrunn sind somit Botschafter ihrer Art und mahnender Appell gegen die Überfischung und Verschmutzung der Weltmeere.
Neue Beschattungsanlage
Die Gruppe dieser Südamerikanischen Seelöwen in Hellabrunn profitiert indes ab sofort von baulichen Veränderungen: Die Sonnensegel der neuen Beschattungsanlage am großen Becken der Mähnenrobben fügen sich dezent und unaufdringlich in die gesamte Szenerie der Hellabrunner Polarwelt ein. Insgesamt wurden vier anthrazitfarbene, automatisch steuerbare Stoffbahnen aus wetterfestem Nylon über den meistgenutzten Arealen des Beckens gesetzt. „Die Installation der Sonnensegel für unsere Mähnenrobben ist eine wichtige Aufwertung der Anlage, um die Tiere insbesondere in den sonnenintensiven Sommermonaten besser vor UV-Strahlung und deren Reflektion am Beckenboden zu schützen. Zudem bleibt das Wasser im Hochsommer durch die Beschattung länger kühl. Die Sonnensegel lassen sich durch die Tierpflege je nach Bedarf aus- und einfahren, verfügen aber auch über eine sensorbasierte Steuerung, die die Segel z.B. bei starkem Wind oder Unwetter automatisch einfahren lässt.“, erklärt Rasem Baban, Vorstand und Tierparkdirektor in Hellabrunn. „Diese bedeutende Investition für unsere Südamerikanischen Seelöwen wurde auch durch das finanzielle Engagement der Unterstützerinnen und Unterstützer des Hellabrunner Förderkreises bereits im Jahr 2022 ermöglicht. Für diese Spenden bedanke ich mich im Namen des gesamten Tierpark Hellabrunn ganz herzlich!“ schließt Baban.
Traurige Nachrichten
Es gibt es leider auch traurige Nachrichten in der Hellabrunner Polarwelt, da vor wenigen Wochen das fast 15 Jahre alte Mähnenrobben-Weibchen Ina aufgrund eines Nierenversagens verstorben ist.