Auf die fertige Anlage sind nun die drei Weibchen und ein neuer Bock eingezogen.
Die Gärtnerei des Tierparks hat in den letzten Wochen intensiv die Nyala-Anlage bearbeitet und unter anderem neu begrünt. Beide Sandkuhlen sowie Pflanzgruben wurden ausgehoben, neu aufgefüllt und neue Versteckmöglichkeiten und Futterbäume geschaffen. Um ein Auswaschen des Bodens zu verhindern, wurde zusätzlich eine neue Regenrinne am Stall angebracht. Auf die fertige Anlage sind nun die drei Weibchen und ein neuer Bock eingezogen. Der Bock wird in den kommenden Tagen immer länger für Gäste zu sehen sein. Die Tierflandnyalas waren aufgrund der Baumaßnahme bisher nur eingeschränkt neben den Yaks zu sehen. Nun sind sie zurück auf der Anlage und dürfen sich über männlichen Zuwachs freuen. Der neue Bock „Evan“ kam aus Beauval / Frankreich nach Hellabrunn, ist 1,5 Jahre alt und darf ab jetzt für Nachwuchs sorgen. Die Tiere stammen aus Afrika, leben dort in Gruppen von bis zu 30 Tieren zusammen und werden von einem dominanten Bock angeführt. Weibchen gebären oft alle zeitgleich und bilden „Kindergärten“ um den Nachwuchs besser vor Raubtieren schützen zu können. Dabei teilen sich die Tiere die Aufsicht über die Jungtiere, so dass sich die restliche Gruppe auf Nahrungssuche begeben kann. Auch beim Säugen unterstützen sie sich gegenseitig: Hat ein Junges Durst, darf es sowohl bei der eigenen wie auch anderen Müttern trinken.
Notwendigkeit von Erneuerung bestehender Tieranlagen
„Tieranlagen und vor allem das darauf befindliche Bodenmaterial müssen regelmäßig erneuert werden. Was Besucher oft nicht wissen; es sind vor allem die tierischen Bewohner, die sehr robust mit ihren Anlagen umgehen. Aber das muss auch so sein und gehört zu den vielen Dingen, die die Abläufe und baulichen Aufgaben im Tierpark Hellabrunn ausmachen“, so Tierparkdirektor und Vorstand Rasem Baban zur Notwendigkeit der Anlagenmodernisierung innerhalb der letzten Wochen.
Vor allem die Bodenbeläge müssen so beschaffen sein, dass sich die Tiere tiergerecht bewegen können und Verletzungen vermieden werden. Das gilt auch für Innenanlagen, hier muss der Boden trittsicher und rutschfest sein. Neben der Sanierung des Bodenbelags wurden auch Unterschlupfmöglichkeiten für etwaige Jungtiere in Form von Benjeshecken gepflanzt und die Grasnarbe vollständig wieder hergestellt. Neue Pflanzen und zwei Futterbäume runden das Erscheinungsbild der nun fertig sanierten Anlage ab.
Imposante Böcke und die Zukunft der Tieflandnyalas in Hellabrunn
Die männlichen Tiere sind dank ihrer mächtigen Hörner leicht von den Weibchen zu unterscheiden. Trotz der imposanten Erscheinung vermeiden Böcke die direkte Konfrontation und versuchen stattdessen, ihre Gegner durch Imponiergehabe einzuschüchtern. Dabei machen sie sich mithilfe der aufgestellten Bauch- und Rückenmähne so groß wie möglich, um besonders stark zu wirken. Die Silhouette der Tiere kann dadurch bis zu 40 Prozent größer erscheinen. Zusätzlich streckt der Bock die gelben Spitzen beider Hörner seinem Gegner horizontal entgegen.
Der Zoologische Leiter in Hellabrunn Carsten Zehrer freut sich sehr über diesen Neuzugang: „Die Antilopenart der Nyalas galt sehr lange als eine der seltensten Antilopenarten. In der Vergangenheit initiierte, strenge Schutzmaßnahmen haben dazu beigetragen, dass sich die Bestände wieder erholen konnten. Trotzdem zählen die Tiere zu den immer noch sehr wenig erforschten Hornträgern. Wir hoffen, dass sich unsere Weibchen und der Bock schnell aneinander gewöhnen und sich unsere Besucher bald vielleicht über Nachwuchs freuen dürfen“, so Zehrer abschließend.