In der Hellabrunner Giftschlangenhalle sind zwei neue Tierarten eingezogen: die Gesägte Flachschildkröte und die Kalahari-Stachelrandschildkröte.
Ab sofort können Besucherinnen und Besucher des Tierparks zwei neue Tierarten in der Giftschlangenhalle über dem Hellabrunner Aquarium beobachten: die Gesägte Flachschildkröte und die Kalahari-Stachelrandschildkröte.
Gesägte Flachschildkröten sind erst, wenn sie zu 70% ausgewachsen sind, meist erst nach 10-12 Jahren, geschlechtsreif. Die Weibchen legen mit rund 4 cm relativ große Eier. Für eine erfolgreiche Eiablage muss sich der Beckenkanal der Weibchen unter dem Einfluss von Hormonen erweitern. Dieser Vorgang ist unter Schildkröten eher ungewöhnlich. Durch ihren flachen Panzer und dessen Farbe und Zeichnung, sind die Tiere perfekt auf das Leben in Felsspalten angepasst. Auf Grund ihres sehr kleinen Verbreitungsgebiets und stark spezialisierten Lebensraum der Halbwüsten, nehmen die Populationen der Gesägten Flachschildkröte ab. Halbwüsten sind in besonderem Maß vom Klimawandel und dem Rückgang der Niederschläge betroffen. Mit nur rund 8 cm sind die Tiere ausgewachsen und gelten als die kleinste Schildkrötenart der Welt.
Die zweite neue Art, die Kalahari-Stachelrandschildkröte, findet in ihrem Lebensraum in der Kalahari Wüste, so gut wie nie Trinkwasser. Auf Grund der Temperaturunterschiede zwischen Tag und Nacht sammelt sich jedoch Tau auf ihrem Panzer. Um diesen zu trinken, hebt sie die hintere Panzerhälfte und leitet den Tau zu ihrem Maul. Wie eine Vielzahl anderer Schildkrötenarten ist auch die Kalahari-Stachelrandschildkröte durch den Einfluss des Klimawandels und die Veränderung ihres Lebensraums durch den Menschen stark gefährdet. Ihre spezialisierte Lebensweise und die langsame Fortpflanzungsrate erschweren eine Anpassung an sich schnell verändernde Klimabedingungen. Die Kalahari-Stachelrandschildkröte ist eine der am wenigsten untersuchten Schildkrötenarten der Welt.
