Tierparkhistorie
Hellabrunn - Stationen einer Erfolgsgeschichte
Hellabrunn - Stationen einer Erfolgsgeschichte
Der 1911 gegründete Tierpark Hellabrunn kann auf eine wechselvolle Geschichte zurückblicken. In den über hundert Jahren seines Bestehens hat sich das einzigartige Naturparadies im Landschaftsschutzgebiet der Isarauen zu einer zoologischen Einrichtung ersten Ranges entwickelt. Erfahren Sie einige wichtige Stationen, die Hellabrunn zu dem gemacht haben, was es heute ist: eine faszinierende Welt der Natur, die mit modernsten zoologischen Anlagen unvergessliche Tierbegegnungen möglich macht.
Am 25. Februar 1905 gründet sich der Verein „Zoologischer Garten München e.V.“ mit dem Ziel, in München einen neuen Tierpark zu errichten.
Der Tierpark Hellabrunn öffnet am 1. August 1911 seine Pforten. Der künstlerische Generalplan für den Tierpark nutzt das Hanggelände mit Nagelfluhfelsen und die vom „Auer Mühlbach“ durchflossene Auenlandschaft, um eine naturnahe Tierhaltung zu ermöglichen.
Das Dickhäuterhaus nach einem Plan des Architekten Emanuel von Seidl kann eröffnen. Das später auch als Warmhaus und inzwischen als Elefantenhaus bezeichnete Gebäude steht noch heute und wurde bis 2016 aufwendig saniert.
In Deutschland herrscht Inflation. Der Tierpark muss wegen Geldmangels vorübergehend schließen.
Ein Tierparkausschuss innerhalb des „Hilfsbundes der Münchner Einwohnerschaft“ wird gegründet – der Wiederaufbau des Tierparks steht an.
Am 23. Mai 1928 erfolgt die Wiedereröffnung als Münchener Tierpark Hellabrunn AG. Der Direktor Heinz Heck greift Ideen von Carl Hagenbeck auf und konzipiert den Tierpark als ersten Geozoo der Welt. Die Tierarten werden nach geographischer Herkunft angeordnet.
Wegen anhaltender Luftangriffe ist der Tierpark gezwungen, seinen Betrieb einzustellen.
Im Zweiten Weltkrieg erleidet der Zoo schwere Bombenschäden, zahlreiche Tiere fallen den Luftangriffen zum Opfer. Trotzdem kann der Tierpark bereits Mitte Mai 1945 wiedereröffnen. Die Provisorien bleiben lange bestehen, für Neubauten fehlt auf Jahre hinaus das Geld.
Helmut Horten spendet dem Zoo über eine Million Deutsche Mark. Mit Hilfe dieser Finanzierung werden Anlagen für Wildziegen, Wildschafe, ein Wolfsgehege sowie Ausstellungspavillons gebaut.
Der Architekt Jörg Gribl arbeitet einen Generalausbauplan zur Erneuerung der Tierparkanlage aus. Schritt für Schritt erfolgt die Erneuerung fast aller Anlagen. So wird bereits seit 1970 die Menschenaffenstation renoviert, zudem entstehen Außenanlagen für Gibbons.
Das neue Polarium mit Anlagen für Moschusochsen bietet Pinguinen, Eisbären und Robben ein neues Zuhause. Ein Kindertierpark und Streichelzoo machen Hellabrunn nicht nur für die Jüngsten attraktiver.
Die neue Großvoliere für Vögel ist bezugsfertig. Ein 18 m hohes, dünnmaschiges und technisch äußerst anspruchsvoll verknüpftes Edelstahlgewebe überspannt eine Fläche von 5.000 m². Auch heute noch setzt die von Jörg Gribl in Zusammenarbeit mit Frei Otto entstandene Großvoliere Maßstäbe für eine nachhaltige zoologische Architektur.
Nach Plänen von Jörg Gribl wird das Affenhaus, die heutige „Welt der kleinen Affen“, mit einer Anlage für Lemuren, Neuweltaffen und Siamangs erweitert.
Die neue Anlage für Panzernashörner und Tapire, das erste Projekt des Architekten Herbert Kochta, wird fertiggestellt.
Mit dem Dschungelzelt für Raubkatzen erhält der Tierpark einen weiteren Publikumsmagneten. Die zeltartige Dachkonstruktion besteht aus einem Luftkissen mit spezieller Folie.
Das Schildkrötenhaus mit Insektarium schafft eine neue Attraktion in Hellabrunn.
Das von Herbert Kochta konzipierte Urwaldhaus feiert Eröffnung. Es bietet Platz für die Hellabrunner Schimpansen, Gorillas, Mississippi-Alligatoren sowie einige Reptil- und Fischarten.
Das neue Orang-Utan-Paradies mit seinen großzügigen Innen- und Außenanlagen öffnet die Tore für seine Besucher.
Das Hellabrunner Artenschutzzentrum wird eröffnet. Nach einer Renovierung bietet es seit 2015 eine interessante und lehrreiche Dauerausstellung zum Thema "Biodiversität".
Die neue Eisbärenanlage ist fertiggestellt. Die bis dahin bestehende Anlage vergrößert sich auf 2.800 m². Das bedeutet nahezu eine Vervierfachung der Gesamtfläche. In einem Tauchbecken mit Unterwassereinsicht lassen sich Eisbären beim Schwimmen und Tauchen beobachten.
Die Humboldtpinguine ziehen auf die neugestaltete, ehemalige Fischotter-Anlage um. Auf einer Fläche von 350 m², versehen mit Felsenlandschaft und Wasserfall, finden die Tiere perfekte Bedingungen vor.
Die 10.000 m² große Giraffensavanne mit dem 770 m² großen Giraffenhaus wird feierlich eingeweiht. Von einer zweistöckigen Besucherplattform aus ergeben sich faszinierende Einblicke auf die afrikanische Savannenlandschaft mit ihren majestätischen Tieren.
Die komplett umgebauten Außenanlagen mit Naturkletterbäumen, Bachlauf und Felsen werden eröffnet. Auch die Innengehege im Urwaldhaus wurden neu gestaltet.
Das komplett umgebaute Elefantenhaus wird wiedereröffnet.
Mit der Fertigstellung der neuen Anlagen für Mähnenrobben, Polarfüchsen, Schneehasen sowie Schneeeulen ist die Umgestaltung der Polarwelt abgeschlossen und ein wichtiger Meilenstein auf dem Weg zur Umsetzung des Hellabrunner Masterplans.
Wiedereröffnung des Orang-Utan- und Drill-Hauses mit neu gestaltetem Besucherbereich und einem noch umfangreicheren Edukationskonzept zu den beiden Primatenarten und deren Gefährdung hinsichtlich Lebensraumzerstörung und Konsumverhalten.
Am 27. Juli 2018 wird der erste Bauabschnitt des Hellabrunner Mühlendorfes feierlich eröffnet. Mit dem neuen Mühlendorf – als Herzstück der künftigen Geozone Europa – erhält Hellabrunn einen ganz neuen Parkteil, in dessen Fokus die heimische Biodiversität mit ursprünglichen und vom Aussterben bedrohten Haustierrassen steht. Spannende und edukative Spiel- und Lernstationen laden dazu ein, die Entwicklung vom Wild- zum Haustier nachzuvollziehen.
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Am 19. Juli 2019 wird die neue Tierparkschule und mit ihr der zweite Bauabschnitt des Hellabrunner Mühlendorfs fertiggestellt. Die neue Tierparkschule ist ein außerschulischer Lernort, an dem Münchner Schülerinnen und Schüler vielfältige Erfahrungen mit der Biodiversität machen können. Neben der Tierparkschule vervollständigen neue Anlagen für Dahomey-Zwergrinder, Damara- und Girgentanaziegen das Mühlendorf. Die Edukation wurde um die Themen „Insekten und heimische Biodiversität“ sowie um Wissenswertes zu Wild- und Honigbienen ergänzt.
Im Jahr 2020 hat Hellabrunn das Haus der kleinen Affen umfangreich saniert. Zusätzlich zur Haustechnik wurden auch die Tieranlagen vergrößert und der Besucherbereich renoviert. Zudem wurde für jede der zumeist hochgefährdeten Tierarten eine umfangreiche und teils interaktive Edukationsbeschilderung installiert.
Der zur Geozone Afrika gehörende, neugestaltete Streichelzoo am Isareingang wird eröffnet. Das Projekt wurde mit der Unterstützung des Förderkreises Hellabrunn finanziert.
Am 27.05.2022 wurde in Hellabrunn die Eröffnung der neuen Löwenanlage gefeiert. Die circa 2.400m² große im afrikanischen Savannenstil gehaltene Tieranlage erfüllt alle Anforderungen zeitgemäßer Raubtierhaltung. Auch bei dieser Anlage wurde besonders Wert auf ein umfangreiches Edukationskonzept gelegt, welches die ikonische Tierart, ihren Lebensraum aber auch den kulturellen Kontext in Afrika thematisiert
Während einer siebenmonatigen Bauphase hat der Münchner Tierpark Hellabrunn die Flamingo-Anlage komplett überarbeitet und mit einer modernen Netzkonstruktion überspannt. Die Flamingos müssen somit nicht mehr gestutzt werden und sie sind besser vor Eindringlingen und Krankheiten geschützt.
Nach weitreichenden Umbaumaßnahmen wird die Wolfsanlage wieder geöffnet. Mit einer neuen überdachten Plattform haben Besucher die Möglichkeit, die faszinierenden Raubtiere aus nächster Nähe zu beobachten und sich über das barrierefreie Edukationskonzepts umfassend zu informieren.